
GUCKEN
Job-Scamming – Abgezockt bei Arbeitssuche
ZDF „Die Spur“
Jobsuche im Netz, remote ausgeschriebene Stellen, die von zu Hause aus gut zu erledigen sind – das ist nichts Neues in der modernen Arbeitswelt. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schätzen solche Angebote. Doch genau diese Freiheit birgt auch Gefahren. Hinter vermeintlich seriösen Stellenausschreibungen wittern Betrüger die Chance, ihre Opfer auszunutzen und sogar selbst zu Tätern werden zu lassen. In der Reportage „Job-Scamming – Abgezockt bei Arbeitssuche“ widmen sich die Journalistinnen Verena Sieben und Alexa Ramthun diesem wichtigen Thema und lassen Betroffene wie Anna Kaufmann (Name geändert) ihre Geschichte erzählen.
Sie zeigen, wie schwierig es ist, einen Betrug überhaupt zu erkennen: „Ich habe […] mir das Impressum genau angeguckt“, sagt Kaufmann. „Es gab eine Handelsregisternummer. Ich habe mir sogar die Firmenadresse bei Google Maps angeguckt. Das erschien mir alles seriös, ich habe einen Arbeitsvertrag zugeschickt bekommen, den habe ich sogar von ChatGPT prüfen lassen.“ Sie sagt zu und beginnt, für ihren Arbeitgeber Websites zu testen. Dabei soll sie auch Kreditinstitute prüfen. Als ihr Zweifel an der Seriosität ihres Arbeitgebers kommen, kontaktiert sie eines der Institute. „Und die haben mir dann gesagt, es ist bei fünf, sechs, sieben Banken angefragt worden und die ING Diba hat den Kredit bewilligt. Da sind 25.000 Euro auf ein Konto überwiesen worden. Das Konto, das ich einen Tag vorher eröffnet habe“, so Kaufmann. Sie lässt das Konto sperren, aber das Geld ist bereits weg. Täter nutzen diese Konten zur Geldwäsche. Kaufmann erhält immer wieder Zahlungsaufforderungen, woraufhin sie die ING Diba kontaktiert. Im ersten Schritt ohne Erfolg. Später wird die Bank auf das Geld verzichten, allerdings ist das nicht die Regel in solchen Fällen.
Die Journalistinnen sprechen nicht nur mit Betroffenen, sondern auch mit der Polizei, mutmaßlichen Tätern und einer Firma, deren Identität für einen solchen Betrug gestohlen wurde. Der Film zeigt eindrucksvoll, wie perfide diese Betrugsmasche ist, gibt Betroffenen eine Stimme und leistet wichtige Präventionsarbeit.
Teile diesen Beitrag per: