Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,
womöglich haben Sie es nicht gleich erkannt – aber das, was Sie hier in den Händen halten, ist tatsächlich das Magazin des WEISSEN RINGS, das Sie vielleicht schon seit vielen Jahren lesen. Es sieht nur anders aus, und einen neuen Namen trägt es auch.
In einer sich immer schneller drehenden Medienwelt ist es gar nicht so leicht, die Aufmerksamkeit von Menschen zu gewinnen. Wir sind von der Möglichkeit überzeugt, der Aufgeregtheit mit ausgeruhten Recherchen und Reportagen zu begegnen, gedruckt ganz klassisch auf Papier. Aber klassisch heißt nicht aus der Zeit gefallen: Deshalb haben wir unserem Magazin einen neuen Anstrich gegeben, der die Lesefreundlichkeit erhöht und gleichzeitig unseren Anspruch untermauert, journalistisch tiefgründig zu arbeiten.
„Wir möchten weiterhin Opfern einen geschützten Raum bieten, ihre Geschichten zu erzählen.“
Dafür haben wir die Seitengestaltung modernisiert und die Bildsprache gestärkt. Wir haben neue Rubriken geschaffen und mehr Ordnung ins Heft gebracht. Außerdem haben wir die Schrift vergrößert und das Papier gewechselt: Sie lesen jetzt auf 100-prozentigem Recyclingpapier.
Was bleibt, ist unser Auftrag. Wir möchten weiterhin Opfern einen geschützten Raum bieten, ihre Geschichten zu erzählen, für die es in der tagesaktuellen Schlagzeilenhektik oft keinen Platz gibt. Wir wollen nach wie vor Missstände im Bereich des Opferschutzes aufdecken. Es ist unsere Aufgabe, öffentlich für die Belange von Kriminalitätsopfern einzutreten, so steht es in der Vereinssatzung des WEISSEN RINGS.
Das ist auch der Grund, warum wir unser Magazin nach neun Jahren „Forum Opferhilfe“ nun WEISSER RING Magazin nennen: Unsere Recherchen und Themen werden immer wieder von der Politik aufgegriffen oder in anderen Medien zitiert. Wir möchten die Quelle klar nennen und so auch neue Leserinnen und Leser für den WEISSEN RING und seine Themen begeistern.
Jetzt bin ich aber neugierig, ob Ihnen das „neue“ WEISSER RING Magazin genauso gut gefällt wie mir! Schreiben Sie gern eine E-Mail an redaktion@weisser-ring.de!
Ihre Bianca Biwer
Bundesgeschäftsführerin WEISSER RING
Ähnliche Beiträge

„Übernehmt endlich Verantwortung!“
Christina Feist hat den antisemitischen Anschlag in Halle überlebt. In diesem Essay erhebt sie Anklage gegen die schweigende Mehrheit in Deutschland – und ruft sie zu echter Solidarität auf.

„Klare Grenzen“ beim Einsatz der Fußfessel
Bei häuslicher Gewalt kann in Hamburg die Fußfessel eingesetzt werden. Genutzt wurde diese Möglichkeit seither nur einmal. Warum? Ein Gespräch im Hamburger Landeskriminalamt.

Das Schweigen der Gemeinden
Drei Männer, die in jungen Jahren Missbrauch in Kirchen des Bistums Münster erlebten, erzählen ihre Geschichten. Es geht ums Schweigen, Reden, Kämpfen – und um den Umgang mit den Tätern von damals.
Teile diesen Beitrag per: